Kaufvertrag unterschrieben: ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) in Kiel baut drei U-Boote der Dakar-Klasse für Israel.
Gute Nachrichten für den Standort Kiel und den U-Boot-Bau. TKMS wird in den kommenden Jahren drei U-Boote für die israelische Marine bauen. Der Kaufvertrag für die drei U-Boote der Dakar-Klasse wurde am 20.01.2022 in Israel unterzeichnet. Der Auftrag aus Israel hat ein Auftragsvolumen von etwa drei Milliarden Euro, wovon die Bundesregierung rund ein Drittel der Kosten tragen werde. Laut TKMS sei geplant, dass das erste U-Boot innerhalb von neun Jahren an die israelische Marine geliefert wird.
Dabei setzt das israelische Verteidigungsministerium bereits seit Jahrzehnten auf U-Boote aus Kiel für die israelische Marine. Zwischen 1992 und 2020 hatte das Verteidigungsministerium bereits sechs U-Boote der Dolphin-Klasse bei HDW in Kiel, heute Teil von ThyssenKrupp Marine Systems, bauen lassen. Die drei neuen U-Boote der Dakar-Klasse sollen die U-Boote der Dolphin-Klasse ersetzen, die bereits seit 1999 (INS Dolphin und INS Leviathan) beziehungsweise 2000 (INS Tekuma) im Dienst der israelischen Marine sind.
U-Boote für Israel: Umstrittener Rüstungsdeal
Die Lieferung von drei weiteren U-Booten an die israelische Marine ist durchaus umstritten, und zwar in Israel und auch in Deutschland. Denn eigentlich hätte der Vertrag schon vor mehreren Jahren unterschrieben werden können, der Kauf wurde bereits im Jahr 2017 vereinbart. Doch aufgrund von Korruptionsvorwürfen, bei denen unter anderem auch der ehemalige Ministerpräsident Benjamin Netanyahu befragt wurde, wurde der U-Boot-Deal mehrere Jahre auf Eis gelegt. Die Untersuchungen in Israel sind übrigens noch immer nicht vollständig abgeschlossen.
Die Lieferung der U-Boote an Israel ist auch deshalb umstritten, weil sie laut Experten mit Atomwaffen aufgerüstet werden können. Und dies betreffe demnach nicht nur die drei neuen U-Boote der Dakar-Klasse, sondern auch die drei U-Boote der Dolphin-Klasse INS Tanin, INS Rahav sowie INS Drakon, die ab 2014 an Israel geliefert wurden. Und möglicherweise sind die U-Boote bereits mit atomwaffenfähigen Marschflugkörpern bestück.
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